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Fakten zur Aufführung 

JENUFA
(Leis Janacek)
6. März 2001


Stadttheater Hildesheim


MILIEU ALS SCHICKSAL

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Die Inszenierung Peter Pawliks bezieht die unheilvolle Vorgeschichte im Leben der Burya-Familie in die ausweglose Milieu-Studie ein, verlegt die Handlung ins aggressive Kleinbürgerambiente mit Pommesbude und Mietskaserne (real karikeirende Bühne Rolf Häusner) - und hat Probleme mit dem verständlich gesungenen Text, der partout eine bigotte tschechische Dorfszene beschwört.
Und gesungen und gespielt wird in Hildesheim auf gutem Niveau: Annegeer Stumphius verkörpert eine von allen gedemütigte Jenufa mit einem Janacek-angemessenen Timbre, klarer Intonation und emotionaler Vermittlungsfähigkeit. Die geworfene Küsterin der Nicola Müllers gerät hochdramatisch, zeigt die Unmöglichkeit, sich aus dem Milieu zu befreien. Anton Kuhns Laca ist vielschichtig und lässt durch stimmliche Differenzierungen aufhorchen. Insgesamt bietet das Ensemble eine hörenswerte Performance.
Das Hildesheimer Orchester unter Werner Seitzer begleitet kammermusikalisch-einfühlsam, vermeidet den großen expressiven Ausbruch.
Das Hildesheimer Publikum kommt spärlich, aber engagiert. Offenbar sind radikale Verweise aufs eigene Milieu nicht jedermanns Geschmack. (frs)