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Fakten zur Aufführung 

NORMA
(Vincenzo Bellini)
12. Juni 2001


Nationale Reisopera Enschede (s'Hertogenbosch)

INNERE LEIDENSCHAFTEN

Points of Honor                      

Musik

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Gesang

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Wie Bellinis leidenschaftliche Musik wirken kann, das zeigt die konzertante Aufführung der Norma durch die attraktive niederländische Nationale Reisopera.
Ein hochkompetentes Ensemble singt auf hohem Niveau, vermittelt allein durch Gesang die archetypischen Leidenschaften von Liebe, Eifersucht, religiösem Wahn und machohafter Überheblichkeit. Elzbieta Szmytka gibt ein wenig Mimik dazu, verlässt sich aber auf ihre sensibel-flexible Stimme mit Stärken in den Koloraturen und herrlichem Legato in den vorgegebenen Kantilenen, in den Höhen bisweilen zaghaft und im Volumen ohne Ausdauer. Annelies Lamm beeindruckt mit enorm kraftvollem Alt als Adalgisa, stauenswerte Dynamik entwickelnd und mit leidenschaftlich durchpulstem Timbre. Harrie van der Plas singt mit authentischer Italianita den unglückseligen Pollione: Machtmensch, Imperialist, Verführer, aber auch naiver Ignorant der religiösen und zwischenmenschlichen Situation, erotisch changierend; sein Tenor vermittelt alles dies durchaus intensiv, allerdings bleibt die strömende Explosivität selten. Jaco Hauijpen gibt gleich zu Anfang mit enormer Power als Oroveso die Intensität der konzertanten Performance vor.
Der Koor van de Nationale Reisopera lässt Bellinis Klänge brausen und das Orkest van het Oosten überwindet nach anfänglicher Lethargie die Hemmschwelle zur enthusiasmierten Bellini-Präsentation; der junge belgische Dirigent Patrick Davin hat das musikalische Geschehen im Griff, leitet sowohl die Instrumentengruppen als auch die Gesangs-Solisten bemerkenswert umsichtig.
Opernbegeisterung im kommunikativen Theater aan de Parade in s'Hertogenbosch: schon zur Pause gibt es riesigen Applaus! Das niederländische Publikum nimmt es offenbar nicht übel, dass Opern konzertant aufgeführt werden. (frs)