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Fakten zur Aufführung 

RIGOLETTO
(Giuseppe Verdi)
18. August 2002


Oper in der Stiftsruine
(Bad Hersfeld)


DEKORATIV



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Hans-Peter Lehmann ist zweifelsfrei ein routinierter Opernregisseur - seine Schwächen sind bekannt, betuliche Konvention, requisitenübersäte Bühne. So auch in der atmosphärisch dichten Hersfelder Stiftsruine. Da reicht nicht die Magie des Raums, da müssen höchst überflüssige Accessoires herbei. Die Geschichte Rigolettos, seiner Tochter, des Herzogs und seiner Höflinge wird allerdings intensiv erzählt, ohne besondere Akzente zu vermitteln.

Mit Erik Stumm gibt's einen alternden Rigoletto zu sehen und zu hören, der äußerst selbstbewusst gegen seine Schwächen ankämpft - sowohl als Rolle als auch als Akteur. Cornelie Isenbürger ist eine gefühlvolle Gilda, stimmlich rein mit klangschönen Höhen, allerdings mit etwas wenig Volumen (in Bielefeld singt sie das Ännchen und die Sophie), aber die Attraktion der Hersfelder Aufführung. Christian Voigt hat als Herzog einige gut anzuhörende Passagen, versagt allerdings bei den tenoralen Herausforderungen. Oleg Korotkov gibt einen professionellen Sparavucile, etwas mehr Power hätte dem Auftritt gutgetan. Beeindruckend - sowohl im quirligen Agieren als auch im engagierten Gesang - die Chöre (unter der Leitung von Stanislav Bogunia und W. Alexander Krolopp der Hersfelder Festspielchor und Mitglieder des Frankfurter- und Marburger Konzertchors, des Posener Knabenchors und des Prager Rundfunkorchesters).

Das Prager Dvorak Sinfonieorchester ist durchaus spielfreudig, lässt aber unter Siegfried Heinrich die Bravour vermissen und bietet eingängige Begleitung.

Das Hersfelder Festspielpublikum ist angetan, applaudiert herzlich - doch scheint der Weg der Oper in Hersfeld unklar: offenbar gibt's kein attraktives künstlerisches Konzept. Ob das brave Abspielen bekannter Opern, mit Verzicht auf spektakuläre Präsentationen, dauerhaft Publikum anziehen kann, bleibt zweifelhaft. (frs)