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Fakten zur Aufführung 

AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY
(Kurt Weill/Bert Brecht)
8. Oktober 2001


Theater der Stadt Heidelberg


KONSUM-KATASTROPHE

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Wenn auch in der Brechtschen Theorie "das gesellschaftliche Sein das Denken bestimmt", so macht die erzählend-argumentierende Inszenierung von Ludger Engels bald klar: ganz ohne Prädispositionen geht es nicht - und Jim Mahonny wäre wohl ein erfolgreicher Mister Begbick, würden ihm die vier "Grundbedürfnisse" (Fressen, Sex, Boxen, Saufen) nicht zu wichtig sein. Aufstieg und Fall der "Manager" und "Opfer" der Retortenstadt nebst ihren Hilfstruppen geraten im Bühnenbild und in den Kostümen von Andrea Hölzl zu einem permanenten Tanz um den Konsum-Kult mit Katastrophe und anschließendem Neubeginn. Die Mahagonny-Mädchen als Stewardessen, einige Plakate verweisen auf Wirtschaftswunder und Ost-Konsum, ansonsten wird auf Brechts Texte und die "politische" Musik Weills vertraut!
Michael Klubertanz betont, natürlich, die Songs und die balladeske Form der Szenen; es gelingt ihm aber darüber hinaus mit den Solisten des Philharmonischen Orchesters Heidelberg (und einem spielfreudigen Chor!) eine akzentsetzende Dramatik zu entwickeln.
Mit Wilfried Mikus (Jim Mahonny) und Rosamunde Cole (Jenny) sind zwei Hauptakteure zu erleben, die "episches Musiktheater" par excellence beherrschen - anrühren und zum Nachdenken provozieren gleichermaßen.
Ob das alte Ideal der Veränderung durch Theater oder das Freiwerden direkter Aktion jemals realistisch war, sei dahingestellt. Auf alle Fälle setzt Heidelbergs Theater auf Kommunikation und das kommt im schwach besetzen Haus gut an! (frs)