Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

L'ORFEO
(Claudio Monteverdi)
30. Juni 2007
(Premiere: 16.6.07)

Staatsoper Hannover

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


Tickets

(0511) 99 99 11 11

 

zurück       Leserbrief

Nix is

Monteverdis Orfeo ist die erste Oper der Geschichte (1607), die Hannoveraner Aufführung bestätigt die gestalterische Vielfalt des unsterblichen Musik-Theaters und ist ein hinreißendes Beispiel für aktualisierend-emotionalisierendes Regie-Theater!

Anne Neuser installiert eine coole Bar, in der zwischenmenschliche Beziehungen einen unverbindlichen Ort komplexer Kommunikation finden, in dem Orfeo in seine unterbewussten Visionen versinken kann.

Ingo Kerkhof inszeniert einen Junggesellen-Abschied, hoch kommunikativ, unsicher in den sozialen Bindungen, gebrochen in gewollten Liebesbeziehungen, Selbstzweifeln und permanenten Ambivalenzen, Träumen von ungewisser Erfüllung. Dabei gibt er den motivierten Sänger-Darstellern viel Raum für intensive Präsentation von differenzierten Attitüden – und orientiert sich bei allem reduzierten Bühnen-Handeln immer an den musikalischen Vorgaben.

Das Niedersächsische Staatsorchester spielt die atmosphärisch dichte Monteverdi-Partitur wie eines der bestaunten Spezial-Ensembles. Toshiaki Murakami leitet dieses kompetent-engagierte Kollektiv mit Umsicht und sich permanent steigernder Gelöstheit. Ergebnis: Ein Monteverdi-Klang von faszinierender Emotionalität, klar im Ausdruck, aktuell intoniert.

Ein wunderbares Sänger-Ensemble identifiziert sich mit den Herausforderungen von kraftvoller Musik, imaginierendem Agieren und virtuosem Gesang. Von allen 36 Solisten sollen herausgehoben werden: Hinako Yoshikawa gibt der Euridici elegischen Klang, Albert Pesendorfer gibt einen kraftvollen Caronte, Tobias Schabel ist ein starker Pluto, Arantxa Armentia verkörpert eine kommunikative Proserpina, Frank Schneiders verleiht dem Apollo ambivalente Züge - und Lauri Vasar spielt und singt einen Orfeo mit hinreißender Emphase; eine grandios-einfühlsame Interpretation, die nicht nur in Hannover zur Legende werden kann!

In Hannovers Oper versammelt sich – neben den Alt-Abonnenten – ein junges, neugieriges, begeisterungsfähiges Publikum: Infolgedessen adäquate Rezeption, Verständnis für die „Botschaft“, Enthusiasmus für die Akteure. (frs)