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Tosca legt eine Rose auf den toten
Scarpia; die Säulen von Sankt Andrea stehen auch auf der Engelsburg; zum
Finale strahlen Lichtfluten ins Publikum - soviel zum Einfallsreichtum
von Regie (Robert Carsen), Bühne (Anthony Ward) und Lichtdesign (Davy
Cunningham).
Mit Isabelle Kabatu agiert eine Tosca mit divenhafter Attitüde - ihr Abgang
von der Engelsburg wirkt wie eine Opern-Parodie - dazu ein zwitschernder
Sopran. Philippe Rouillon gibt einen eher verbindlichen Scarpia, sauber
in der Intonation, doch ohne asigen Akzent. Als Cavaradossi nutzt der
junge Fabio Armiliato seine Chance, beeindruckt mit intensiver Italianita,
verspricht viel für die Zukunft, ist der Einzige an diesem Nachmittag,
der Leidenschaft spürbar werden lässt.
Das Philharmonische Staatsorchester wird vom exaltierten Stefan Soltesz
immer nur zu den Aktanfängen aus der Lethargie geweckt; so bleibt auch
das musikalische Erlebnis eher distanziert-emotionslos.
Das Publikum nimmt's hin - wie die Wartezeiten an der Kasse, die Sturheit
mancher Schließer, die versperrten Aufgänge zu den Rängen - und die Renovierungsarbeiten,
die "bis Oktober 2001" dauern sollen (am 28. 10. ist ein Ende nicht absehbar).
(frs) |
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