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Fakten zur Aufführung 

RODELINDA, REGINA DE' LONGOBARDI
(Georg Friedrich Händel)
3. Juni 2005

Händel-Festspiele Halle
(Opernhaus Halle)

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Menschliche Affekte

Um „opulente Leidenschaften“ geht es in Händels Opern. Und so baut Peer Boysen eine fünfscheibige schwarze Rundpyramide auf eine sparsam genutzte Drehbühne, verdrängt damit jeden Anspruch auf „realistisches“ Handeln. Die Personen bewegen sich reduziert in Kostümen, das englische (Händel-)Barock karikierend. Dazu treten ebenso verfremdet Tänzer auf, die in der pfiffigen Choreographie Ralf Rossas die Handlungen verdoppeln oder kontrastieren.

Das „Händelfestspielorchester des Opernhauses Halle“ musiziert unter dem agilen Michael Hofstetter mit Tempo und Präzision, intoniert lodernde Leidenschaften auf der Basis eines emotional-kalkulierten Grundtons. Dabei vermitteln die „alten Instrumente“ einen unverwechselbar-bezwingenden Klang.

Kai Wessels Countertenor verströmt barocke Harmonienbögen im Wechsel von lyrischer Kantabilität und emotionalen Ausbrüchen (Bertarido, der eigentliche tragische Held der Oper). Romelia Lichtensteins Rodelinda besticht mit variantenreichem Sopran, sicher und klangschön auch in den extremen Höhen. Das Hallenser Festspielensemble glänzt mit exeptioneller Stimmkompetenz: Barbara de Koy als Flavio; Michael Smallwood als Grimoaldo; Ulrike Schneider als Eduige; Raimund Nolte als Garibaldo; und – ganz besonders eindrucksvoll – Artur Stefanowicz mit stupendem Countertenor als intriganter Unulfo.

Diese großartige Ensembleleistung wird vom international besetzten Publikum entsprechend gefeiert. (frs)


Fotos: © Gert Kiemeyer