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Fakten zur Aufführung 

DIE ZAUBERFLÖTE
(Wolfgang A. Mozart)
17. November 2005
(Premiere: 12.11.05)

Theater Hagen

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Theater-Märchen-Zauber

Es ist ein farbenprächtiges Kaleidoskop aus dem unvergänglichen Schatz der optisch-opulenten Möglichkeiten des Theaters. Olaf Zombeck bietet die Märchenphantasien auf, die mit zauberhaften Lichteffekten und Ausstattungselementen die Zuschauer in ihren Bann ziehen.

In diese magischen Bilderwelten versetzt Rainer Friedemann die märchenhafte Handlung und sucht nach Bezügen zu orientalischen und freimaurerischen Quellen, ohne sich auf eine Sichtweise festzulegen: Die Wahrheit der Märchen liegt in der erinnernden Reflexion des Publikums. Schade, dass die Personenführung sich in starren Tableaus erschöpft.

Dir Vermeulen gibt mit dem engagiert aufspielenden Philharmonischen Orchester Hagen den animierenden musikalischen background – die sehnsüchtig erwarteten emotional bezwingenden Passagen bleiben allerdings die Ausnahme.

Im ausgezeichneten Hagener Sänger-Ensemble wird der musikalisch-emotionale Duktus stimmlich beeindruckend aufgenommen: Alexandra Lubchansky gelingen die Koloraturen und mörderischen Höhen der leidend-rächenden Königin der Nacht mit erstaunlicher Leichtigkeit. Dominik Wortig gibt dem Tamino klangvolle Töne, sein Tenor gewinnt immer mehr an Substanz und vermittelt mit vibratofreiem Timbre Leidenschaft und Melancholie. Peter Schönes Papageno strahlt pure Freude am Gesang aus; Johanna Krumins Pamina gelingen bewegende Täne und Andrey Valiguras gibt dem Sarastro die nötigen Zwischentöne von erotischen und verzichtenden Emotionen mit profunden Tiefen. Das gesamte Ensemble überzeugt!

Das Hagener Publikum akzeptiert das märchenhafte Angebot: die Welt wird nicht verändert, doch die Stunden im Theater sind Momente des Nachdenkens und der Kraftsammlung. Rainer Friedemanns Theater-Philosophie findet herzliche Zustimmung – und sollte den rabiaten Hagener Stadtoberen zu denken geben. (frs)


Fotos: © Stefan Kühle