Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

TARTUFFE
(Kirke Mechem)
28.Oktober 2001


Theater Hagen


SCHWERFÄLLIG

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Molières Komödien versprühen einen einzigartigen Humor. Der amerikanische Komponist Kirke Mechem nahm eines dieser Dramen als Grundlage für die Komposition seiner gleichnamigen Oper "Tartuffe" (uraufgeführt 1980 in San Francisco). Mit einem musikalischen Stil-Mix (was freilich nicht eines jeden Geschmack treffen muss) und einem wohlüberlegten Libretto bleibt hier viel von Molières Komik erhalten.
Doch was nützt das alles, wenn das dreiaktige Werk vollkommen ideenlos auf der Bühne umgesetzt wird. Werner Saladin lässt die Figuren dermaßen schwerfällig auf der noch schwerfälliger gestalteten Bühne (Ausstattung: Hartmut Krügener) umherwandeln, dass man knapp drei Stunden vergebens auf den Molièreschen Funken wartet - der will einfach nicht überspringen.
Auch musikalisch wussten die Darsteller nur bedingt zu überzeugen. Während vor allem die weiblichen Rollen einen gewissen Glanz versprühten (allen voran Tanja Schun, die der Aufführung mit ihrer Darstellung des Kammermädchens Dorine als einzige ein wenig Leben einzuhauchen vermochte), enttäuschten auf der anderen Seite vor allem Jae Jun Lee als Orgon, der den Stil dieser Oper völlig verfehlte (und darüber hinaus schwer zu verstehen war). Werner Hahn verkörperte den Tartuffe noch einigermaßen akzeptabel, doch regiebedingt bei weitem nicht so, wie es die Rolle fordert.
Einen Lichtblick bildete die musikalische Darbietung unter der Leitung von Jahbom Koo, der mit der nicht ganz leichten Anlage der Oper ausgezeichnet klar kam.
Insgesamt reagierte das Publikums aber doch eher verhalten - wohl zu Recht! (cd)