Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

DER KUHHANDEL
(Kurt Weill)
19. Mai 2001 (Premiere)


Theater Hagen

HARMLOS

Points of Honor                      

Musik

musiknote

Gesang

gesangnote

Regie

regienote

Bühne

buehnennote

Publikum

publikumsnote

Chat-Faktor

kwnote


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

"Operette" nannte Kurt Weill seine Parabel über das Leiden der kleinen Leute gegen Politik und Kapital, sie wurde 1934 als Veralberung des "Führers" korrekt verstanden und wurde nicht aufgeführt. Warum Rainer Friedemann in Hagen diese brisante Ladung an subversivem Witz nicht aktualisiert politisch inszeniert - wie Johannes Felsenstein in Dessau -, ist nachvollziehbar; warum aber statt einer knalligen Parodie auf die Spaßgesellschaft eine langatmige operettöse Klamotte daraus wurde, bleibt unerfindlich.
Sogar das sonst für schale Späße zugängliche Hagener Publikum reagierte reserviert.
Arn Goerke intonierte mit der Südwestfälischen Philharmonie Hilchenbach Klänge so, als ob Kurt Weill der Begründer der bronzenen Periode der Operette wäre - sämig, ohne Haken und Ösen, lau. Entsprechend der Gesang: nichts an verfremdender Phrasierung, bloß geschmeidiger Operettenschmalz, dazu hölzerne Dialoge und platteste Gestik.
Sogar ein begnadeter Sänger-Darsteller wie Stefan Adam verkam zur albernen Karikatur; allein Edeltraut Kwiatkowski überzeugte mit rauchigem Diseusensound als Odette und verbreitete das Flair Weillscher Musikalität. Schade, dass die phantasievoll-farbigen Bühnenelemente und Kostüme von Hartmut Krügener zur Staffage von drei holprigen Theaterstunden wurden. Insgesamt: "Ein große Aufwand, schmählich, ward vertan!" (frs)