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Fakten zur Aufführung 

DAS KIND UND DIE ZAUBERDINGE
(Maurice Ravel)
WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN

(Oliver Knussen)
20. September 2005
(Premiere: 17.9.05)

Theater Hagen

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Trotzphasen

Kinder in der Trotzphase, aus konkreter Obstruktion ins Phantastische abgleitend, am Ende „geläutert“: so didaktisch geht es zu in den beiden Opern. Doch Ricardo Fernando findet spielerische Lösungen – im Zusammenklang mit der eher märchenhaften „Ausstattung“ Olaf Zombecks. Leuchtende Konturen, Tänzer abgelöst von den Sängern, Licht, Neonleuchten, Projektionen ergeben magische Atmosphären.

Antony Hermus gelingen mit dem Philharmonischen Orchester Hagen plausible Annäherungen sowohl an Ravels pointilistischen, wie hingetupft wirkenden Impressionen als auch an Knussens Musik, die an Britten-Klang erinnert und mit Dissonanzen und viel Percussion dramatische Effekte entwickelt.

Das bewährt-kompetente große Hagener Ensemble (es waren mehr als 20 (!) Rollen zu besetzen) singt eindrucksvoll, ist in der Lage, auf „Star-Konkurrenz“ zugunsten einer perfekten Ensembleleistung zu verzichten (das Kind: Tanja Schun; Max: Stafania Dovhan). Schade, dass es darstellerisch beim „Theater-Mut und –Übermut“ bleibt.

Viel junges Publikum sitzt im Theater, ist aber (noch?) leicht irritiert vom Angeschauten und Angehörten, staunt eher über Ungewohntes, als es spontan zu verinnerlichen – aber das wird schon noch werden.

Viel schlimmer ist die kultur- und personalpolitische Entscheidung (?) der Hagener Kommunalpolitik, Rainer Friedemanns Intendanten-Vertrag nicht zu verlängern, stattdessen einen Betriebsdirektor zu installieren. Wo soll das hinführen? Die Hagener Theaterfreunde stehen schon auf den Barrikaden! (frs)