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Fakten zur Aufführung 

EUGEN ONEGIN
(Pjotr Tschaikowskij)
17. Februar 2001 (Premiere)


Theater Hagen


ONEGIN UND TATJANA: SIE LEBEN!

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Thorsten Grümbel debütierte als Fürst Gremin in Hagen und überzeugte mit schlankem Bass und luzidem Timbre! Der Onegin Stefan Adams beeindruckte durch selbstbewusstes Spiel und intonationssicheren Gesang, Magdalena Bränland war eine naive Tatjana - auch als Fürstin - und vermittelte eine hörenswerte Briefarie während Volker Thies als Lenski total enttäuschte: seine Rolle als cooler Yuppie stimmlich missverstehend ließ er Kraft, Volumen, Variabilität vermissen - ein "ewiges Talent"?
Die Inszenierung von Marcus Lobbes konfrontierte die Handlungsmaximen von "Volk" und zaristischem Establishment mit den handelnden Individuen. Lensky ist dabei der unreife "coole Typ", dem der Realitätsbezug unbegriffen verlorengegangen ist. Allein Onegin als abgeklärter Weltmensch und die naiv-überlebenswillige Tatjana behaupten ihre Existenz gegen die repressive Wand einer amorphen Masse, Höhepunkt: das "fade Fest", auf der Bühne die Karikatur eines öden Kappenfestes.
Georg Fritzsch leitete das Hagener Orchester hoch konzentriert und arbeitete erhebliche Differenzierungen zwischen lyrischen Passagen und hintergründiger Dämonie sensibel heraus. Die erste plakative Produktion der neuen Intendanz Rainer Friedemanns fand beim Premierenpublikum positive Aufnahme: in den Applaus für Solisten und Orchester mischten sich verzagte Buhs für Regie und Bühne - sie trafen aber weniger die überstrapazierten Stühle-Metaphern als vielmehr die neue Sicht des Puschkin-Dramas. (frs)