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Fakten zur Aufführung 

MARTA
(Friedrich von Flotow)
29. Mai 2003


Stadttheater Gießen


Points of Honor                      

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Realitäten

Träume, Psychosen, Wünsche, Erinnerungen, Konkretionen: alles vermischt sich in der Gießener "Martha". Christian von Götz inszeniert ein faszinierendes "Traumspiel", verweist auf surreale Bilder, zitiert assoziationsreiche "Vorbilder" - Lyonel in Therapie wie "the rake", Martha á la Tippi Hedren in den "Vögeln" - und lässt die Personen ohne Glauben an das, was ihnen geschieht.

Das enorm aufmerksame Publikum erkennt die "Lebenswirklichkeit" dieser doppel- und dreifachbödigkeit Konstellationen, goutiert dazu die erotischen und optischen Reize, bedankt sich heftig für einen exzellenten Opernabend!

Rachael Duncan und Henrietta Hugenholtz sind ein attraktives Paar Harriet/Nancy, bringen die lesbische Boudoir-Szene prickelnd ohne Peinlichkeit auf die Bühne, bewältigen ihre Rollen stimmlich ausdrucksvoll und vermögen die Ambivalenzen zu phrasieren. Mit German Villar ist der Idealtyp des Lyonel zu sehen und zu hören: wie benommen im psychischen Tief, wie in sich gekehrt in der Therapie, wie aufgekratzt in der Kränkung - mit weichem, doch durchsetzungsfähigem Tenor.

Die unterschiedlichen Realitsätsebenen werden durch die Bühnenbauten (Boudoir, Richmond-Markt, Krankenhaus) und die surreal-überdrehten Kostüme Lukas Nolls absolut deutlich.

Stefan Malzew dirigiert das Philharmonische Orchester Gießen reichlich hektisch, lässt hinter dem Apblomb der strömenden Meodsk zu wenig Entfaltung! (frs)