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SUPER-EVENT
Wenn auf einem fußballfeldgroßen Areal
umgeben von 54.000 Zuschauern auf hochragenden überdachten Tribünen Oper
präsentiert wird, dann, ja dann findet eben nicht Oper statt. Dann werden
Elemente von Oper geprüft auf ihre Fähigkeit zum Massen-Spektakel: Verdis
durchaus kommerziell konstruiertes Meisterwerk besteht diesen "Test",
ebenso die künstlerisch Beteiligten (Orchester, Sänger) sowie die sekundär
Erforderlichen: Tontechniker, Lichtdesigner, Action-Regie und schließlich
das Publikum - zu großen Teilen festlich gekleidet, auf "Oper" eingestellt
im Bewusstsein des ungewöhnlichen Orts!
Ein insgesamt wunderbares Erlebnis, eine Mischung aus klassischen Operneffekten
- eine gut aufgelegte Neue Philharmonie Westfalen mit Johannes Wildner,
der geradezu aufblühte; stimmlich hochkompetente Solisten mit Intonation
und Phrasierung, die auch der elektroakustischen Verstärkung zugänglich
sind; und fulminante szenische Umsetzung auf dem riesigen Spielfeld.
Olga Romanka beweist die Suggestivkraft ihres weichströmenden Soprans
als Aida, Ghena Dimitrova fasziniert als Amneris; Ignacio Encinas hat
die nötige Tenor-Power für einen strahlenden Radames und Franz Grundheber
hat genügend Kraft für einen kämpfenden Amonasro.
Was aber - es ist bereits beschrieben - besonders hervorgehoben werden
muss: 54000 Zuschauer, zumeist keine Opern-Kundige, werden ernstgenommen,
sie werden in ihren Erwartungen nicht enttäuscht! (frs) |
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