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Fakten zur Aufführung 

IL VIAGGIO A REIMS
(Gioacchino Rossini)
15. März 2003


Musiktheater im Revier
(Gelsenkirchen)

Points of Honor                      

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Vivat le Zauberberg!
Von Franz R. Stuke

Ein Wellness-Bad mit Blick auf Bergeshöhen; es lebe Thomas Manns "Zauberberg"! Im abgehobenen Wohlstandsbad (Bühne: Felix Eckhard Wegenast) ist Raum für intensive Psycho-Konstellationen und gibt Gelegenheit für musikalisch begründete Situationskomik. Andreas Baeslers Regie "badet" genüsslich in diesen Situationen, produziert einen Weltrekord an köstlich-realen Badewannenszenen.

Die Spielfreude des Ensembles bestätigt das quirlige Konzept: eine im Plot auf langatmige Rhetorik angelegte Situation wird zum kontroversen Wirbel exzeptioneller Charaktere. Die extrem schwierig zu singenden rasanten Läufe werden vor allem von Anke Sieloff und Elise Kaufmann brillant gemeistert. Für die tieferen Stimmlagen (Nikolai Miassojedov, Joachim G. Maß) ergeben sich Probleme; Mark Adler und Till Fechner geben ihr Bestes an Stimme und komischem Talent. Insgesamt gelingt den Protagonisten eine faszinierende Fülle klaustrophobischer Existenzen - mit individuell-prägnanten Charakterstudien.

Cosima Sophia Osthoff forciert die Neue Philharmonie Westfalen mit etwas viel Aplomb, Rossinis Eleganz bleibt dabei bisweilen auf der Strecke.

Das enthusiasmierte Publikum im ausverkauften Haus bejubelt Esprit, Komik und Gesang der außergewöhnlichen Präsentation, die ein selten gespieltes Rossini-Meisterwerk in die Spielpläne befördern wird!