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Fakten zur Aufführung 

DAS SALOME-PRINZIP
(Enjott Schneider)
17. April 2002


Musiktheater im Revier
(Gelsenkirchen)


INTENSIV

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

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Minimalismus, Zwölfton, Polyphonie im Kammerton: so geht Enjott Schneider - vor allem bekannt als Komponist der Vilsmayer-Filme - seine 83er Version der "Salome" an. Die Musiker sitzen um die karg symbolisch möblierte Bühne herum, unterstreichen die intensive Handlung "akustisch". Kai Tietje leitet umsichtig, gibt die Klänge von Instrumentengruppe zu Instrumentengruppe fließend weiter.

Regine Hermann artikuliert die Salome vom Sprechen über Rezitativ bis zum Schrei - äußerst eindrucksvoll agierend; zunächst Gegenpol zum geschäftigen Umfeld, endlich im (Liebes-)Wahn endend. Erin Caves gibt einen stimmsicheren geilen Herodes und Richetta Manager überzeugt vor allem mit einem elegischen Lamento, mit dem Enjott Schneider die Oper enden lässt.

Die sensible Regie Carolyn Sittigs setzt auf Kontraste von Ensemblespiel und intensiver Körperlichkeit der Solisten; sie verzichtet auf den realistischen "Kopf des Jochanaan"; Regine Hermann spielt vielmehr mit einem zum Bündel gefalteten roten Schleier, mit dem sie zuvor Herodes erregt hat.

Musiker, ein Mondsymbol, ein Alarm-Lautsprecher (aus dem Jochanaans Sprech-Stimme tönt) bestimmen die Bühne Jean Flammangs.

Wenige, aber intensiv mitgehende Zuschauer im Kleinen Haus des Musiktheaters im Revier applaudieren heftig - und haben anschließend Gelegenheit zum Gespräch mit Dramaturgen, Komponist und Hauptdarstellerin: Ein reflexionsanregender Abend! (frs)