Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

THE LIFE
(Cy Coleman)
13. Dezember 2005
(Premiere: 12.11.05)

Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


Tickets

(0209) 40 97 200

 

zurück       Leserbrief

Normal Life

Es ist schon klar: die beschauliche Welt der schnuckeligen Zuhälter, Drogendealer, Nutten und Junkies mit ihren unbegriffenen Lebensphilosophien ist ein Spiegelbild des normal life – aber nur des american way of life und bei uns auch wohl nur ein Musical, das mit Freude an high heels, swingend-dröhnender Musik und rock-röhrendem Gesang begeisterte Fans findet.

Im Gelsenkirchener Musiktheater im Revier steht Cy Colemans „The Life“ auf dem Programm – genregerecht in Perfektion, wie man es von der Musical-Insel kennt.

Hochhausfassaden, private rooms, Bars und Showtreppe (attraktive Bühne: Mathias Fischer-Dieskau) schaffen die sympathisch-versiffte New York-Atmosphäre.

Dick Tops Regie nutzt alle Ingredientien des Genres: turbulente Chorus Line, laszive Gesten, Show-Einlagen, komische Figuren, liebevolles tête à tête, hektisches Hin und Her, pseudo-nachdenkliches Versammeln – alles im perfekten Dienst der schwierig-schönen Illusion.

Brillant das Gelsenkirchener Ensemble: Sexy Typen mit grandiosen Stimmen (nun ja: amplifiziert). Anke Sieloff als Queen mit intensivstem Rocksound, Richetta Manager als Sonja mit phantastischem Soul, Lemuel Pitts im Stil eines authentischen Musicalstars à la Broadway ebenso wie Gaines Hall, Leah Gordon, Nyle P. Wolfe und und und – alle sind sie großartig, vermitteln Tempo, authentischen Sound und viel american way of life.

Kongenial die 17-köpfige Band. Kai Tietje hat das bewundernswerte Vermögen, einen permanent intensiven Klang zu erzeugen, der Rock, Swing, Soul zu vibrierender Lebendigkeit bringt. Nicht zu vergessen: Norbert Labuddas perfektes Sounddesign!

Gemischt das musical-gewöhnte Publikum im Musiktheater im Revier: einigermaßen zurückhaltende Beobachter von sight and sound, dagegen jubelnde Begeisterung für fetzige Bilder und Töne. Die außerordentliche Kompetenz der Musical-Spezialisten in Gelsenkirchen feiert Triumphe. Und der Rezensent? „He did what he did“ – und hat genügend Eindrücke gesammelt, um seine Vorurteile gegenüber der eigentümlich-selbstsicheren amerikanischen Weltsicht aufzuladen. (frs)