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Fakten zur Aufführung 

ROLANDS KNAPPEN
(Albert Lortzing)
17. Mai 2005
(Premiere: 20.3.05)

Mittelsächsisches Theater
(Theater Freiberg)

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Revolutions-Hauch

Lortzings „Regina“ ist als Bekenntnis der heute verkannten, zu Lebzeiten gnadenlos ausgebeuteten Musikers immerhin durch Konwitschnys Gelsenkirchen-Geniestreich in die Diskussion gekommen. Doch sein politisch-kritisches, satirisch-singspielhaftes Opus über „Rolands Knappen“ bleibt vergessen, wird erst in Freiberg zu neuem Leben erweckt. Und das ungemein spielfreudig, mit Lust am Geschehen, ohne die politischen Implikationen zu verleugnen: ein Hauch von Revolution eben.

Ingolf Huhn und Judica Semler inszenieren ein kritisch-lustvolles Spiel, setzen auf das Verständnis ihres Publikums für gebrochenen Humor und können auf die „volkstheatermäßigen“ Kulissen Marie-Luise Strandts bauen, die sowohl das wohlige Gefühl märchenhafter Stimmung als das Fragen nach der tieferen Bedeutung karikierender Details provozieren.

Stimmlich realisiert das muntere Ensemble des Mittelsächsischen Theaters die beliebten Nuancen des romantischen Singspiels. In Freiberg gestalten Joachim Goltz als Garsias, Esther Hilsberg als Isalda, Klaus Kühl als Tutatu sowie Susanne Engelhardt, Tobias Schäfer und Guido Kunze als die kuriosen Knappen und Rita Zaworka als Königin der Berge ihre Rollen mit viel Situationskomik, sprechen durchaus ohne Bühnen-Aplomb, singen mit Schmelz und geben Beispiele für lustvolles Theater – wohl ganz im Sinne Lortzings.

Die Mittelsächsische Philharmonie gibt einen guten Geschmack von Lortzings Musikverständnis: locker, aber nicht „tümlich“. Martin Bargels Dirigenten-Verdienst besteht vor allem in der Balance zu den Sängern und zu den Erwartungen der Zuhörer.

Im traditionsreichen Haus in Freiberg ist ein bodenständiges Publikum glücklich mit dem vortrefflich Gebotenen ihres geliebten Theaters! (frs)


Fotos: © Detlev Müller