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Melodram. Verfremdet
Das Vorstellbare wird schon immer vorher gesagt - da liegt die dramaturgische
Schwäche der Puccini-Oper, die Musik (Frankfurter Museumsorchester, Roland
Böer) bewegt sich ständig am Level, nuanciert die elementaren Gefühle
von Verzweiflung, Liebe und Hoffnungslosigkeit nur wenig.
Trotz anrührender Schlussszene mit Manons Liebestod vermittelt Alfred
Kirchners Regie nicht viel mehr als die Künstlichkeit des Verismo.
Annette Muschetz schafft hermetische Räume - deren Umbau allerdings zu
enervierenden Pausen führt.
Ann-Marie Backlund gestaltet die Manon mit äußerst wandlungsfähigem Sopran,
Antonello Palombi demonstriert italienisches Singen mit bezwingender Theatralik
und bombensicheren Höhen. Das Ensemble beeindruckt durch Spielfreude und
sängerisch Kompetenz.
Eine begeisterungsfähige Minderheit sorgt im nicht ausverkauften Haus
für Stimmung! (frs) |
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