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Fakten zur Aufführung 

UN BALLO IN MASCHERA
(Giuseppe Verdi)
22. November 2000

Aalto-Theater Essen

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PERFEKTE REGIE

Dietrich Hilsdorf findet im schwedischen Theaterkönig Gustav III sein regieversessenes Vorbild und erzählt Verdis "Maskenball" als faszinierende Geschichte einer dramatischen Inszenierung mit Distanz und Aplomb. Dass dabei die "Werktreue" auf der Strecke bleibt, die Übertitel der neuen Geschichte mit dem gesungenen Text kontrastieren - was soll's? Operndramatik entsteht neu nach Hilfsdorfs Willen.
Das Ensemble singt - natürlich! - hochkarätig Verdi und die Essener Philharmoniker folgen Patrik Ringborg in die dramatischen Exzesse und schwelgenden Kantilenen. Dabei haben sie in Johannes Leiackers dezentem Ambiente den kommunikativen Spielraum für genügend Verweise auf opernhafte Gesten. Nur: in der Repertoire-Aufführung, ein Jahr nach der Premiere, ist Jeffrey Dowd zwar ein engagiert spielender, aber stimmlich unsicherer Riccardo, Tatjana Zaharchuk eine eher bemühte Amelia, Ron Peo ein zurückhaltender Renato; der Oscar Marisca Mulders will nicht recht überkommen und auch die Ulrica Ildiko Szönyis gewinnt nicht die ironisch gesteigerte Dämonie der Premiere.
Aber die Aalto-Oper hat mittlerweile das Image des Unübertrefflichen: da werden solche Routine-Ablassungen durchaus gelitten - und bejubelt. "Jeder Abend ist eine Premiere" sagte Rolf Liebermann. In Essen fehlt dieses Selbstverständnis offensichtlich, und dem Publikum reicht das Als-ob. Schade. (frs)