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Fakten zur Aufführung 

DIE DORFSÄNGERINNEN
(Valentino Fioravanti)
13. Mai 2004 (Premiere)

Theater Erfurt/Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
(Studio Theater)

Points of Honor                      

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Mozarts Rossini

Fioravantis opera buffa von 1799, lange vergessen, feiert im Studio des modern-prächtigen Erfurter Theaters fröhliche Auferstehung, bestätigt die Repertoirefähigkeit von Stück, Musik und Gesang: großer Erfolg für Theater und Musikhochschule.

Lutz Schwarz inszeniert das Spiel um Musik und Eifersucht, vertraut auf später von Rossini übernommene Genreszenen wie den komischen Gesangslehrer mit der quirligen Gesangsschülerin, die heftige Gewitterszene, die Soldaten-Karikatur. Obwohl der martialische Soldat im Kampfanzug mit gezückten Waffen und amerikanischen Farben, der Zivilisten bedroht, in dieser Zeit nicht "kritisch" wirkt sondern eher geschmacklos ist. Davon abgesehen: ein heiter-lockeres Spiel ohne überdrehte Gags, schlicht menschlich.

Gespielt wird auf einer neapolitanischen Piazetta von Thomas Döll durch eine drehbare Wand in Rosas Zimmer zu verwandeln - sehr stimmungsvoll.

Das Orchester der Musikhochschule Weimar wird von Juri Lebedev locker-engagiert geleitet, lässt die Klänge Mozarts hörbar werden, verweist auf Rossinis Esprit, beweist den hohen Standard der Studierenden. Leichte Premieren-Hemmungen versprechen noch mehr perfekte Gelöstheit in den folgenden Aufführungen.

Die Gesangs-Solisten der Hochschule lösen ihre anspruchsvollen Herausforderungen mit viel Freude am emotionalen Gesang, beherrschen Triller und Koloraturen im frühen Belcanto-Stil: Jördis Urban und Allison Oakes als die "cantrici villane", Christiane Bassek mit schönem Mezzo, Björn Werner und Frederik Beyer als konkurrierende Bucefalo und Marco sowie der Erfurter Frieder Aurich als zurückgekehrter Ehemann in der verhängnisvollen soldatischen vergeblichen Macht-Demonstration.

Die eindeutig wichtige "Ausgrabung" findet im großzügigen Erfurter Studio ein interessiert-beteiligtes Publikum, das mit herzlicher Zustimmung dankt. (frs)


Karten unter (0361) 22 33 155


Foto: © Lutz Edelhoff