|
POPPIG
Rameaus "Lustspieloper mit Ballett"
gerät Mirjam Koen und Gerrit Timmers zu einer optisch aktualisierten Pop-Version.
Die publicitygeile Nymphe Platäa steht im poppigen Mittelpunkt einer turbulent-verfremdeten
Geschichte der "sittenlosen" griechischen Mythologie: viel Spaß!
Die Bühnenelemente von Gerrit Timmers stehen als imaginäre Figuren variabel
auf der Bühne, wirken jedoch ziemlich isoliert, ergeben keinen kommunikativen
Raum.
Das Combattimento Consort Amsterdam - ebenso popig in grüngelb im flachen
Orchestergraben - lässt sich unter Jan Willem de Vriend auf die spielerischen
Rhythmen Rameaus ein, interpretiert federnd, vertraut auf die "schmissigen"
Melodien des "Revolutionärs" der französischen Oper im 18. Jahrhundert
und beweist die Lebensfähigkeit dieser munteren Musik.
Mit Harry Nicoll beweist ein Sänger als Platee seine komischen Möglichkeiten;
Machteld Baumanns interpretiert die Juno stimmstark; Johanette Zomer ist
ein erotisch-klingender Amor und Claron McFadden brilliert als La Folie;
das gesamte Ensemble zeigt überströmende Freude an den animierenden Klängen
Rameaus. Und die Choreografie Ton Lutgerinks verbreitet jugendliche Pop-Atmosphäre.
In Enschede ist ein aufnahmebereites Publikum angetan von der szenischen
Aktualisierung und den munteren Klängen Rameaus - standing ovations, wie
in Holland dankenswerterweise üblich! (frs)
|
|