Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

IL TRITTICO
(Giacomo Puccini)
27. November 2007
(Premiere: 16. November 2007, Maastricht)

Opera Zuid


Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Vom anderen Leben

Überzeugend, wie Ben Davis die drei Werke – Drama, Tragödie, Komödie – zusammenbringt: In Tabarro, Suor Angelica und Gianni Schicchi geht es um die Sehnsucht nach dem „anderen Leben“ – mal dramatisch-konfliktreich, mal tragisch-ausweglos, mal komödiantisch-ironisch.

Dick Bird baut klassisch-reale Szenerien, reduziert auf relevante Merkmale, demonstriert Verismo, ohne detalliert „dokumentarisch“ zu werden. Adäquat die Kostüme Magali Gerberons: zeitbezogen-konkret, zeitlos gültig.

Ed Spanjaard übernimmt mit dem aufgeschlossen-motivierten Limburgs Symfonie Orkest die Intentionen des Verismo, verzichtet auf opulente Effekte, setzt vielmehr auf intensive Interpretation und lässt die Instrumente „sprechen“ – und sorgt für eine stimmige Balance von Orchester und Bühne.

Darstellerisch und gesanglich ist der Abend ein Triumph für das Konzept der Opera Zuid, ein eigenes Ensemble aufzubauen:

Im Tabarro machen vor allem Nabil Suliman als Michele, Jeroen Bik als Luigi und Anna Dragan als Giorgetta agierend und sängerisch deutlich, dass es um den Traum geht, ein zerstörtes Leben zu überwinden – stimmlich variabel, ausdrucksvoll in den exquisiten stimmlichen Möglichkeiten. Die sensible Francis van Broekhuizen ist eine gebrochene Suor Angelica, Yvonne Schiffelers eine gnadenlose Principessa – beide mit beeindruckender Phrasierungskunst. Mauro Buda fasziniert als pfiffiger Schicchi, und Machteld Vennevertloo brilliert als Lauretta – und das gesamte Ensemble der Opera Zuid möchte man ins Herz schließen ob seiner engagierten Spielfreude, seiner sängerischen Kompetenz und seiner stimmlichen Leidenschaft!

Die Eindhovener Stadsschouwburg ist als Parktheater neu erstanden; ein Publikum, erfahren in völlig unterschiedlichen Formen des Musiktheaters, weitab von der teutonischen Ehrfurcht vor klassischer Oper: und es entsteht eine kollektive Spannung, ein Mit-Gehen mit Handlung und Bedeutung -- eine kommunikative Atmosphäre auch des Respekts für die engagierte Kunst der Akteure. Standing ovations, wie eben in den Niederlanden Usus. (frs)