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Fakten zur Aufführung 

FALSTAFF
(Giuseppe Verdi)
17. Mai 2009 (Premiere)

Parktheater Eindhoven
Opera Zuid


Points of Honor                      

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Charme der 50er Jahre

Der desolate Edelmann Falstaff als aristokratisches Relikt in den 50er Jahren: Nicola Glück inszeniert eine anachronistische Komödie, lässt um den anmaßenden Schwerenöter stereotype Figuren des beklemmenden Zeitalters als nachvollziehbare Karikaturen agieren, verweist auf Doris Day oder Elvis, schafft eine Atmosphäre kritisch-kommentierender Nostalgie.

Pia Oertels Bühne und Kostüme sind die optischen Voraussetzungen für diese stringente historische Konstruktion: Zeittypische Möblierung, Pettycoats und Aufschlaghosen produzieren wieder erkennbare Szenarien.

Ivan Anguelov legt sich mit dem offenbar prima motivierten Het Brabants Orkest energisch ins Zeug: Verdis Spätwerk wird in seiner fast symphonischen Stringenz fast radikal hörbar – es stimmen die zupackenden Tutti, es fasziniert die kalkulierte Dynamik, es gelingt die Kommunikation mit den Sängern!

Henk van Heijnsbergen gibt dem Haudegen frappierend ambivalente Statur, glänzt im Hosenbandorden-Kostüm als Hochstapler, ist aber auch der laszive Spießbürger – glänzt mit modulationsreicher Stimme, vermag Akzente in Höhen und ausdrucksstarken Passagen zu setzen. Anja van Engeland präsentiert eine zickige Alice Ford mit wunderbarer Phrasierung. An de Ridder gibt der Nanetta liebliche Stimme, so wie Fabio Trümpy als Fenton einschmeichelnden Tenor hören lässt. Das darstellerisch und stimmlich kompetente Ensemble der Opera Zuid (Willem de Vries als Ford, Christine Solhosse als Mrs. Quickly, Karin Strobos als Meg Page, Björn Arvidsson, Mark Omvlee und Marcel van Dieren als Cajus, Bardolfo und Pistola) bestätigen das Konzept einer selbständigen Entwicklung der Opera Zuid!

Die Resonanz des Publikums ist überzeugend, die Zustimmung ist groß, die Begeisterung ungeteilt! (frs)

 






 
Fotos: Opera Zuid