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Fakten zur Aufführung 

DIE ZAUBERFLÖTE
(Wolfgang A. Mozart)
16. August 2001

Edinburgh Festival


Produktion Festival
d'Aix-en-Provence
mit Opéra national de Lyon

Musik

 

Gesang

 

Regie

 

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ZEITGEIST VERFREMDET

Eine phantasievoll-kommunikative Bühne muss her, eine überraschende Inszenierungsidee und ein kreativer Regisseur - und siehe da, auch in Edinburgh wird gejubelt (was Wunder nach drei trockenen dokumentarisch-konzertanten Opern!).
Stephane Braunschweigs "Zauberflöte" ist solch ein Bauch und Kopf mitreißendes Ereignis; vor zwei Jahren im provisorischen Palafenice auf dem Tronchetto Venedigs wirkte alles ein wenig deplaciert - im Festival Theatre mit seiner angemessenen Bühne und dem klassischen Opern-Ambiente vermittelt die schwarze Bühne mit einem Bett, ihren Versenkungen und sechs Monitor-Türmen gerade im Kontrast ein ästhetisches Erlebnis von großer Delikatesse.
Stephane Braunschweig erzählt die Liebesgeschichte des einsamen Tamino und den begehrten girl next door (Pamina) als Reise durch Hindernisse bis zum konkreten Ende: beide im Schlusstableau engumschlungen im Bett! Gespielt wird diese "große Liebe" von einem lustvollen Papageno; und die hohen Ideale Sarastros sowie die Abgründigkeiten der Königin der Nacht werden durchaus als esoterische Zaubereien paraphrasiert. Das Spiel mit der Hoffnung auf unpathetische Mitmenschlichkeit überzeugt ein intensiv nachvollziehendes Publikum (präzise Übertitel in Englisch!)
Bei dem jungen emotionalen Ensemble der Aix-Akademie und des Opernstudios Lyon besteht nie die Gefahr statuarischen Schöngesangs; dennoch sind die Stimmen nicht nur frisch und unverbraucht, sie haben vielmehr alle die Zukunft vor sich - ganz besonders Stéphane Degout als überaus origineller Papageno. Mit Mark Adler gibt es einen Tamino, der mit dieser Rolle in Hilsdorfs Gelsenkirchener Inszenierung reüssierte.
Das Scottish Chamber Orchestra hat mit der Ouvertüre Probleme, gewinnt aber unter David Sterns umsichtiger Leitung immer mehr an Leichtigkeit und trägt mit präziser Intonation und lustvoller Instrumentalisierung den wunderbaren Opernabend zum musikalischen Erfolg. (frs)