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A Comedy
Keine neuen Erkenntnisse zum Mythos Wagner, dafür der Ring-Mythos als
typisch britische Comedy mit Siegfried als Cowboy oder Hunding als schottischer
Clanchief. Was bei Loriots Wagner-Kurzfassung betulich langatmig daherkommt,
gerät hier zum britisch-geliebten Seebad-Klamauk.
David Plimmer und Michele Moran spielen als gewiefte Comedians alle Rollen,
versuchen im eindrucksvollen Spielraum der St. Cuthberts-Kirche das Publikum
einzubeziehen, verweisen ironisch auf Cosima-Texte und lassen respektlos
die Sau raus, erzählen damit eine Klamotte als Selbstzweck. Das wäre nicht
weiter erwähnenswert, wenn vor allem Michele Moran nicht bravourös bei
Stimme wäre und auch David Plimmer bei allem Ulk nicht ein paar Proben
seiner stimmlichen Möglichkeiten geben würde. Und wenn nicht David Haines
am Piano inspiriert begleiten, kommentieren und kontrastieren würde.
Hugh James lässt seinen ausgebufften Protagonisten freien Lauf, ordnet
das Substrat geschickt so, dass bei allen Rollenwechseln 85 Minuten lang
keine Unterbrechung des tumultösen Happenings passiert.
Im Kirchenschiff der Edinbergh St. Cut's sitzt ein hin- und hergerissenes
Publikum: wer intellektuelle Auseinandersetzung erwartet, wird - wenn
streng Wagner-gläubig - enttäuscht, wer Comedy liebt, erlebt ein highlight
ohnegleichen; doch werden beide Attitüden nicht versöhnt: den einen zuviel
Buhei, den anderen zuviel unbekannte Zusammenhänge. Die Crew sollte ihr
Konzept nochmal überdenken. (frs) |
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