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Fakten zur Aufführung 

Symphonie Fantastique
Lelio (Monodrama)
(Hector Berlioz)
20. August 2001

Edinburgh Festivals
Royal Scottish National Orchestra

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"KAMMER-MUSICAL"

Nach den fulminant konzertant präsentierten beiden Teilen der "Trojaner" Berlioz' ist der Festival-Planung mit den biographisch zusammenhängenden Groß-Werken des französischen Genius von 1830/32 ein formales und künstlerisch elektrisierendes Meisterstück gelungen: Die Ikone schottischer Dirigenten-Meisterschaft, Charles Mackerras, holt aus dem ohnehin formidablen SNO das Äußerste an Power, musikalischer Sensibilität, instrumenteller Prägnanz und artistischer Leidenschaft heraus. Es wird deutlich, welch wichtige Rolle Berlioz für die Musik spielt (u.a. spiegelt sich in Schostakowitsch' 7. Leningrader Sinfonie der vierte Satz der Symphonie Fantastique bis in Einzelheiten wider!) und welchen Publikumserfolg dieses Riesenwerk heute noch (und wieder) erzielt. Ein Triumph für das imaginäre Theater des drames instrumental!
Franz Liszt hat sich um das danach fast vergessene Monodrama um Lelio (der Künstler in der commedia dell'arte) verdient gemacht: eine Hommage an das Leiden an der Musik mit Sprecher, drei Gesangssolisten, Riesenchor (diesmal der SNO-Chorus) und einem hochgeforderten Orchester.
Wie der betagte Mackerras seine Kräfte einteilt, dem Orchester keinen Moment der Unaufmerksamkeit erlaubt, die unendlich vielfarbigen Elemente herausarbeitet - von verwehenden Klängen bis zu donnernden crescendi - und damit ein angespanntes Publikum von äußerster Stille zu tosendem Applaus animiert: das hat alles, was große Musik, großartig vorgetragen, ausmacht. Die "Berlioz-Abende" werden als unvergeßlich in die Historie der Festspiele eingehen. (frs)