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Fakten zur Aufführung 

CANDIDE
(Leonard Bernstein)
14. August 2003

Edinburgh Fringe Festival

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

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Philosophen-Spott

Mit geringen Mitteln lässt sich Bernsteins geniales Meisterwerk im kleinen Rahmen auf Voltaires Spott über die Anstrengungen der blutleeren Aufklärungs-Philosophie umsetzen. Die "Par Exemplum Productions" benötigen dreißig Quadratmeter Fläche, wohl organisierte Auftritte und Abgänge sowie eine intelligente Personenführung - und ein engagiert spielfreudiges Ensemble in Rokoko-Kostümen, um klarzumachen, dass die philosophische Lehre von der besten aller Welten durch die Erfahrungen mit dem Leid der Welt widerlegt werden. Prima der Schluss: man soll im eigenen Bereich beginnen (nicht sich im Garten verbarrikadieren)!

Die komprimierte Fassung verbindet die eingängigen "Hits" Bernsteins durch prägnante Zwischenspiele. Die Musik, in kleiner Besetzung durchaus pointiert gespielt, kommt leider vom Band; bei der Premiere sollen die Musiker live zu hören gewesen sein.

So gerät das Singen zum Playback-Versuch, eher als ambitioniert-locker präsentierter Sprechgesang ohne virtuose Ambitionen.

Über die Produktion, das Regieteam, die Solisten sind keine Informationen zu erhalten - weder ein noch so sparsames Programmheft noch ein Infoblatt existieren: "glitter and be gay"! Im intimen Kellertheaterraum versammeln sich bei einer der 222000 Vorstellungen von mehr als 1500 Produktionen hochinteressierte Fringe-Freaks, die ihrer Sympathie für das Gebotene aber kaum Ausdruck geben können: das Ensemble verschwindet nach dem letzten Ton und ward nicht mehr gesehen. Schade. (frs)