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Ohne Feuer
Vier Personen in Liebe und Hass, Abhängigkeit und Macht verbunden, dazu
Magie und Verwechselungen, eigenwillig-ambivalente Charaktere: Händels
"Amadigi" (1699) ist ideal für konzertante Bravouren.
Doch die Northern Sinfonia verbreitet gepflegte Selbstsicherheit, lässt
sich bis auf wenige Momente nicht zur Leidenschaft hinreißen; Rinaldo
Alessandrinis Einfluss auf den Klangkörper bleibt gering!
Sarah Connollys Amadigi gibt einen stets beleidigten Softy, ihre Soli
bleiben - bei aller Klangschönheit - unbeteiligt; die Oriana Elizabeth
Donovan kommt trotz einiger schön schwebender Töne nicht über die passive
Rolle hinaus. Anna Burford verleiht dem unglücklich liebenden Dardano
mit ihrem tiefglühenden Mezzo melancholische Statur - und Catherine Nagelstad
dokumentiert als kraftvoll-opferbereite Melissa die entscheidende Differenz
zwischen korrektem Singen vom Blatt und den emotionalen Möglichkeiten
einer Ausnahme-Künstlerin: jeder Ton ist gestaltet, die Stimme reagiert
auf jede Andeutung von Gefühl, sie beherrscht ohne Allüren die Szene!
Bedauerlich, dass für die kurzen Schlusschöre die vier Solistinnen herhalten
müssen.
Die Aufmerksamkeit im Publikum - viele Festival-Touristen - ist ungeteilt,
der Applaus - gemessen an Edinburghs sonstigen Beifallstürmen - eher verhalten
und kurz. (frs) |
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