|
HISTORISCH
Die DOR-Produktion von 1984 zeigt
eine Regiearbeit Ulrich Rapps, die sich durch schöne Tableaus im enervierend
naturalistischen Bühnenbild von Gerda Ziemek und historisierenden Kostümen
auszeichnet: Lortzings "Komische Oper" lässt in dieser Version jegliche
liebevolle Ironie vermissen, besteht auf unbegriffener "Werktreue".
Glenn Lewis leitet die Duisburger Philharmoniker zu schönem Klang, vielleicht
ein wenig zu routiniert.
Von den Solisten beeindrucken Anke Krabbe als muntere, nicht-soubrettenhafte
Marie, Thomas de Vries als stimmlich gut aufgelegter "Zar" und die "Gesandten"
Peter Nikolaus Kante (England), Markus Müller (Chateanneuf) und Sami Luttinen
(Rußland) mit hochkarätigem Vokalaufwand, sowie Torsten Hofmann als chargierend
spielender, aber durchaus kraftvoll intonierender Peter. Hartmut Bauers
van Bett bleibt oberflächlich buffonesk, verkörpert den gefürchteten "Opernhumor".
Das Publikum fühlt sich offenbar gut unterhalten. (frs)
|
|