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Fakten zur Aufführung 

TURANDOT
(Giacomo Puccini)
30. April 2002

Deutsche Oper am Rhein
(Duisburg)

Points of Honor                      

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CHOR-OPER

Dass Puccinis unvollendete Oper "Turandot" auf exotische Musik-Klänge baut und "das Volk" eine eminente Rolle spielt, wird deutlich, wenn die Solisten schwächeln und das Regiekonzept keine Emotionen freisetzt - zu erleben in Duisburg, wo Alexander Joel die Duisburger Philharmoniker auf attraktiv-unkonventionellen Klang eingestimmt hat und der Chor (Gerhard Michalski) enorme Effekte erzielt!

Rebecca Turners Turandot bleibt darstellerisch statisch, stimmlich überanstrengt, ohne wirkliche Gefühlskräfte - ebenso wie Angelos Simos mit Pavarotti-Statur Intonationsprobleme hat und mit seiner engen Stimmführung nie den strahlend-elegischen Puccini-Ton findet. Dass die vortrefflichen Morenike Fadayomi (Liu) und Michail Milanov (Vater) trotz beeindruckender Interpretationen eigentümlich blass bleiben, ist dem thematisch überfrachteten Regiekonzept geschuldet.

Pet Halmen verlegt die Handlung ins Lebensende Puccinis: der Meister erlebt die Handlung als "Halluzination". Dazu hat Halmen eine effektvoll-stilisierte Bühne gebaut, mit dem eindrucksvoll ins Licht gesetzten "Volk", sparsamen beziehungsvollen Requisiten in einer kraftvollen Bühnenkonstruktion.

Das Publikum anno 2002 in der 1993er Produktion verfolgt die Handlung gespannt, ist durch die Verweise auf Puccinis Assoziationen irritiert und reagiert schließendlich eher reserviert. Wer ist schon intim mit der Entstehungsgeschichte der "Turandot" vertraut (es wurde Alfanos Schluss gegeben, den Toscanini bei der posthumen Premiere 1926 abgelehnt hatte), zumal wenn das Programmheft nur versteckte Hinweise bietet? (frs)