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Fakten zur Aufführung 

ROBERTO DEVEREUX
(Gaetano Donizetti)
10. März 2003

Theater am Marientor (Duisburg)

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

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Bühne

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Publikum

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Jubel

Es ist ein Glanzabend der Edita Gruberova. Zunächst widmet sie den Abend "dem Frieden in der Welt", dann singt sie eine Elisabetta mit allen stupenden Möglichkeiten ihrer Stimme: messa di voce, portamenti, alle "handwerklichen" Virtuositäten des Soprans werden souverän zelebriert, aber der Auftritt der Gruberova ist vor allem eine "Kriegserklärung" an nörgelnde Kritiker, ihre Stimme habe an Substanz verloren. Was in Duisburg an Kraft und substantierter Stimmkultur zu hören ist, lässt die Gruberova mit all ihren überirdischen Fähigkeiten erleben. Wer's nicht wusste, erlebte es: allein durch Singen ist die diktatorische Herrscherin, die liebende Frau, die rasende verlassene Geliebte, die abdankende Königin existent. Ein unvergessliches Ereignis!

Dazu Zoran Todorovich als Roberto - ein immer kompetent werdender Star des hohen C, powervoll mit absolut sicherer Intonation, ein selbstsicherer Vertreter der Habanita. Albert Schagidullis Nottingham gibt sich voll aus und demonstriert einen prächtigen Bariton, der Donizettis Herausforderungen nachhaltig-erfolgreich annimmt. Und dann Sonia Ganassi als Sara: als Kontrahentin zur Elisabetta so voller Elan und Stimmschönheit wie einst Ebbe Stignani mit der Callas.

Aber auch die Kollektive können überzeugen; der Chor (Konzerthaus Dortmund/Theater Dortmund) wirkt zunächst etwas krude, steigert sich aber in flexible Klanschönheit, ebenso wie die Duisburger Philharmoniker unter dem zuverlässig leitenden Friedrich Haider. Die Musiker haben nicht die Aufgabe, einen "neuen Donizetti" zu entdecken; sie begleiten - bisweilen ohne die wünschenswerte Ansatzlosigkeit! - interpretierend.

Atemlose Spannung im Duisburger Theater mit der akustisch vorzüglich verkleideten Bühne: nicht enden wollender Applaus mit spontanen standing ovations für alle Beteiligten.