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Fakten zur Aufführung 

CAPRICCIO
(Richard Strauss)
6. Dezember 2002

Deutsche Oper am Rhein
(Duisburg)

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

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KEIN ENDSPIEL

Aus dem Salon der Gräfin - blinde Spiegelwände - geht der Blick auf beschädigtes Gemäuer mit dem goldenen Phönix (Bühne: Gian Maurizio Fercioni) - ein Verweis auf die Koproduktion mit La Fenice in Venedig und auf die Morbidität des Geschehens: nicht nur, dass Richard Strauss seine l'art pour l'art-Konversation zu Zeiten mörderischer Kriegsjahre (1942) kontemplativ anlegte, sondern auch dass aus den Ruinen des Fenice Diskussionen über die Funktion des Musiktheaters entstehen müssen.

Aber Tobias Richters Regie vermeidet jegliche Brisanz, versteckt die Akteure in belanglosem Hin und Her, vermittelt nicht den Hauch faszinierender, vielleicht magischer Visionen, es siegt die weltabgewandte Ignoranz des saturierten Strauss.

Gesungen wird sehr schön klingend - aber Alexandra von der Werth bleibt als Gräfin eine wandelnde Salondame, Bruce Rankin ein räsonierender Musikus Flamand und Ludwig Grabmeier ein unsicherer Dichter Olivier; allein Hans-Peter König gelingt als Theaterdirektor eine opulente Charakterstudie.

Die Duisburger Philharmoniker präsentieren unter dem fantastischen John Fiore einen extrem ausgewogenen Wohlklang - Musik wie vom meditativen Stern!

Vom Duisburger Publikum verabschieden sich viele Besucher zur Pause vom faden Bühnengeschehen; exzellente Musik und einfühlsames Singen allein ergeben eben noch kein attraktives Musiktheater. (frs)