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Fakten zur Aufführung 

L'ITALIANA IN ALGERI
(Gioacchino Rossini)
26.Januar 2001
(Premiere)

Deutsche Oper am Rhein - Opernhaus Düsseldorf

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EINE OPER ZUM MITSCHWITZEN

Rossinis "L'italiana in Algeri" trägt die Bezeichnung "opera buffa", und so wurde sie auch von Christof Loy inszeniert - komisch und unterhaltsam. Die von Rossini und seinem Librettisten Angelo Anelli überzeichneten und klischeehaft konzipierten Figuren versetzte Loy wie so oft in unsere Zeit. Die vorgegebenen Klischees nimmt er dabei dankbar auf. Mustafa, den Bey von Algier, lässt er mal im türkischen Bad schwitzen, mal darf er als Tennisspieler mit seinem Schläger herumfuchteln. Taddeo erscheint als hektischer Tourist mit Fotokamera und einer ganzen Ladung an Gepäck. Und weil nicht nur diese beiden, sondern alle anderen Figuren perfekt auf der Bühne agieren, erreicht die Produktion einen unglaublich hohen Unterhaltungswert.

Dass solch eine Inszenierung keine anspruchsvollen, mit Metaphern versehenen Bühnenbilder benötigt, ist allzu verständlich. Und so entwarf Herbert Murauer Kulissen und Kostüme, die Christof Loys Regiegedanken eindrucksvoll unterstützen.

Mehr als in anderen Opern sind die Sänger und Sängerinnen bei "L'italiana" gefragt, ihre Spiellaune zu entdecken - und dies taten sie allesamt vollkommen überzeugend. Der etwas füllige Oleg Bryjak verkörperte den tollpatschigen Mustafa absolut perfekt und versah ihn zudem noch mit einem kräftigen Bariton-Gesang. Elena Brilova glänzte in ihrer Rolle als Mustafas überdrüssig gewordener Frau Elvira mit ihrer hellen und klaren Stimme. Auch Marta Marquez fügte sich als Isabella vorzüglich in das Regiekonzept ein, wenn auch ihr Gesang zwar ausdrucksstark, nicht aber unbedingt brillant daherkam. Anders bei Bruno Balmelli: Einwandfrei seine Gesangsdarbietung, meisterhaft seine schauspielerische Leistung. Gleiches lässt sich auch von Fernando Aguilera behaupten, den Darsteller des Sklaven Lindoro. Das sehr gute Ensemble wurde schließlich von Gabriela Labanda (Zulma) und Thorsten Grümbel (Haly) komplettiert, die in ihren Nebenrollen regelrecht aufblühten.
Prädestiniert für die musikalische Leitung dieser italienischen Oper war Francesco Corti, der mit den Düsseldorfer Symphonikern den richtigen Schwung in das musikalische Geschehen brachte. Wie immer exzellent: Der Chor der Deutschen Oper, diesmal unter der Leitung von Wolfgang Dünwald.

Das Publikum jedenfalls brach schon zur Pause in orkanartige Jubelstürme aus, die sich am Ende dann auch fortsetzten. Ein gut inszenierter Rossini kommt eben immer an! (cd)