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Fakten zur Aufführung 

LOHENGRIN
(Richard Wagner)
29. Dezember 2002

Sächsische Staatsoper Dresden

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REINHEIT DES KLANGES

Äußerst glaubwürdig ist der Sprung vom mittelalterlichen Ambiente (Bühne und Kostüme: Peter Heilein) zur intensiven Darstellung hoch emotionaler zwischenmenschlicher Kommunikation. Das revidierte Regiekonzept von Christine Mielitz (von 1983, auf Elsas berechtigte Zweifel fokussiert) dekonstruiert Wagners Erlösungsdrama hochreflektiert und zugleich emotional ergreifend: Traumwelt und Realität werden kontrastiert, Täuschung und Enttäuschung enden im Blick auf eine optimistische Zukunft.

Die Sächsische Staatskapelle Dresden spielt engagiert-elegant, Christof Prick vermeidet gängige Wagner-Klischees, betont sowohl romantische als auch dramatische Klänge, gibt den Instrumenten Raum für wunderbare Soli!

Mit Klaus Florian Vogt ist ein sensationeller junger Tenor als Lohengrin zu hören - in der Darstellung hinter die Rolle zurücktretend, stimmlich pianosicher, ohne artifizierende Mätzchen, wunderbar lyrisch, aber ungemein kraftvoll in der Grals-Erzählung. Die Elsa Angela Denokes betört durch Wohlklang und emotional bewegende Phrasierung, während Evelyn Herlitzius die Ortrud bisweilen ein wenig scharf intoniert - Zeichen für Überlastung der begnadeten Sängerin? Mit Harald Stamm als souveränem Telramund und Matthias Henneberg bietet die Semper-Oper exzellente Solisten auf, die sich phantastisch in das Gesamtkonzept integrieren; dazu ein phänomenaler Chor!

Glücklich die Besucher der Aufführung innerhalb der kurzen "Spielzeit" zwischen Grobreparaturen nach den Flutschäden und der erneuten Schließung bis Februar/März: die Stimmung ist gut, der Applaus absolut herzlich - aber der Ruck zu standing ovations fehlt (leider). (frs)