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Fakten zur Aufführung 

DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL
(Wolfgang A. Mozart)
20. Januar 2001

Sächsische Staatsoper Dresden

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DIE EUROPÄISCH-TÜRKISCHE SPASSGESELLSCHAFT

"Wen man durch Wohltat nicht gewinnen kann, den muss man sich vom Halse schaffen" - Bassa Selims aggressiv-nonchalante Alltagsweisheit wird zum Mittelpunkt der unteren "Entführungs-"Comedy in der touristenfreundlichen Semper-Oper. Doch die Inszenierung nach Marco Arturo Marelli ist kein platter Touri-Evlut, sondern in leuchtenden Farben und stilisierten Wänden mit ironischen Wandlungseffekten eine erfrischende Story interkultureller Erfahrungen.
Ahmad Mesgarha spielt einen unkonventionell-liebenswerten Zeitgeist-Selim - ohne Schwulst - und man versteht, warum die lebenslustige Konstanze dem drögen Belmonte verbleibt: sie ist ihm zu öde!
Roxana Incontrera ist eine technisch nahezu perfekte Konstanze, passt in das Konzept, doch bietet sie nicht die mozarteske Erdenferne: Natalie Karl ist als Blonde very british, eher opernhaft lustig; dem entspricht der putzmuntere Padrillo von Carsten Süß, während Werner Güra den Belmonte auf erwarteten Belcanto-Klang reduzierte. Reinhard Dorn gab einen Osmin als bewusste Karikatur, doch wäre neben hinreißendem Spiel ein wenig mehr Power in des Basses Tiefen hilfreich!
Hans E. Zimmer dirigierte die Sächsische Staatskapelle präzise-locker, allerdings mit wenig Temperament.
Das ausschließlich touristische Publikum goutierte nicht nur das kostbare Ambiente der Semper-Oper, sondern verfolgte das unkonventionelle Bühnengeschehen hochintensiv und applaudierte leidenschaftlich. (frs)