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Geometrie der Gefühle
In Dortmund wird die "Alfono-Fassung" von Puccinis Torso gegeben: Arthur
Gagen betont die avantgardistischen Elemente mit den Dortmunder Philharmonikern
mit Rasanz, entscheidet sich für die Attacke, vermeidet jedes Verschleppen
oder Sentimentalisieren von unbegriffenen Puccini-Klischees.
Susan Felver singt die ewig-rächende Turandot mir Riesenpower, eine fulminante
Stimme. Dem übrigen Ensemble bleibt die unspektakuläre "Begleitung": Dunja
Simic als zu wenig anrührende Lin, Paul Lyon als unspektakulärer Calaf.
Hannes Brock (Altonum), Kevin Greenlaw, Erin Caves und Charles Kim als
unscheinbarer König bzw. als zuverlässige Ping, Pang, Pong sowie Bert
Driessen als sterbender Timur.
Die Regie Stefan Mayers hilft wenig, die Charaktere zu emotionalisieren,
seine Bühnenkonstruktion verweist auf eine Geometrie der Gefühle als auf
Vermittlung unbegreiflicher emotionaler Konflikte.
Im gut besuchten Dortmunder Haus verbreitet sich die Atmosphäre gut unterhalten
zu werden (der statisch aufgebaute, brausend singende Chor erfüllt diese
Erwartungen), der inspirierende Opern-Enthusiasmus will sich aber nicht
einstellen. (frs) |
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