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Fakten zur Aufführung 

RADAMISTO
(Georg F. Händel)
22. November 2002

Konzerthaus Dortmund

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

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Bühne

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Publikum

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RADAMISTO ALS OPFER

Die konzertante Aufführung von Händels "Radamisto" am Dortmunder Konzerthaus muss durchaus mit der nötigen Skepsis betrachtet werden: Hans Gratzer hatte die Opera seria ursprünglich für die Salzburger Pfingstfestspiele dieses Jahres inszeniert. Was von der strengen Raumchoreographie in Dortmund übrigbleibt, sind letztlich nur die prunkvollen Kostüme (Andrea Uhmann). Deren Symbolik ist zwar eher oberflächlich, doch trägt sie nicht unwesentlich zur Nachvollziehbarkeit der komplizierten Handlung bei, die sich ansonsten nur durch einen intensiven Blick ins Programmheft erschließt. Wäre die Verwendung von Übertiteln gerade in solch einer Aufführung nicht hilfreich?

Abgesehen von dieser szenischen Problematik bleibt jedoch ein herausragender Opernabend. Das Sängerensemble zeugt - ohne Ausnahme - von ganz großer Klasse. Drei Protagonisten sollen hier beispielhaft Erwähnung finden: Da wäre Carlos Mena, der mit seinem weichen, feinfühligen Countertenor einen Radamisto gibt, der seine Opferrolle par exellence verkörpert. Noch ein wenig ausdrucksstärker ist Monica Groops Zenobia, die charismatischste Erscheinung an diesem Abend. Und schließlich muss auch noch Lisa Perillo genannt werden, die Radamistos ganz in weiß gekleidete Schwester Polissena immer wieder mit erfrischenden und vor allem erstaunlich sicheren Koloraturen ausstattet.

Die Wiener Akademie unter der Leitung von Martin Haselböck vermittelt einen sehr temporeichen und schmissigen Händel-Klang. Faszinierend die beiden Hornisten, die den historischen Naturhörnern einen selten gehörten blitzsauberen Ton entlocken.

Das Publikum im sehr gut gefüllten Konzerthaus zeigte wie so oft Begeisterung und ließ sich von der zauberhaften Barock-Musik anstecken. (cd)