Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

DER POSTILLION VON LONJUMEAU
(Adolphe Charles Adam)
30. April 2003 (Premiere)

Theater Dortmund

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Persiflage

Adolphe Adams Komische Oper wird in Dortmund unter Patrick Bialdygas phantasievoller Regie - mit ebenso "witzigen" Bühnenbildern und Kostümen von Sebastian Stiebert - zu einer Persiflage auf die skurrilen TV-Gerichtsshows, auf das "Volkstheater", auf das Opern-Getue.

Leider findet das albern-lustige Geschehen nicht den Focus der Komik. Das mag an der anarchronistischen Bigamie-Geschichte des vom sangesfreudigen Kleinstadt-Hallodri zum Pariser Opern-Star avancierten Postillon liegen, das liegt aber auch an der fehlenden zündenden Idee der Regie, die über das immanente Ironisieren hinausgeht.

Dazu kommt, dass Jeff Martin der Idealisierung des Tenors stimmlich nicht gerecht wird; bei beiden Bravur-Arien versagt dem sympathischen Sänger im entscheidenden Moment die Stimme; damit fehlt der lapidaren Handlung die zwingende Brillanz. Eun-Joo Park hat wenig Gelegenheit, ihre Koloraturen zum Leuchten zu bringen; Andreas Becker spielt und singt den klassischen Opern-Bass-Buffo, die übrigen Solisten und der spiel- und stimmstarke Chor (Granville Walter) leisten ihr Bestes - doch Begeisterung will nicht aufkommen. Gleiches gilt für das Orchester (unter Timor Oliver Chadik): munter aufspielend, aber ohne letzten thrill.

Teile des Publikums amüsierten sich köstlich, ließen aber auch operngemäße Begeisterung vermissen: die Opern-Petitesse wird als Gelegenheits-Unterhaltung akzeptiert. (frs)