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Fakten zur Aufführung 

L'Ormindo
(Francesco Cavalli)
8. September 2002 (Premiere)

TheaterDortmund

Points of Honor                      

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FARBENFROH

Hinsichtlich der aktuell bestehenden Popularität barocken und vorbarocken Musiktheaters, war es mit Sicherheit auch kein gewagtes Unterfangen, dass Christine Mielitz ihre erste Dortmunder Opernspielzeit mit Francesco Cavallis "L'Ormindo" einläutete. Und Regisseur Stefan Tilch trug dann mit seiner bunten und mit vielen (meist gelungenen) Gags durchzogenen Inszenierung auch dazu bei, dass dieser Saison-Auftakt zu einem großartigen Erlebnis wurde. Ganz im Sinne von Komponist und Librettist wurde auf jegliche Ernsthaftigkeit der handelnden Personen verzichtet, Tragik kam selbst beim Todesurteil über das Liebespaar Ormindo-Erisbe nicht auf.

Sehr farbenfroh auch Dorothee Schumachers Bühnenbild, in welchem das Orchester - auf einem erhöhten Podium hinter einem durchsichtigen Vorhang agierend - einen nicht unerheblichen visuellen Schwerpunkt bildete.

Das Orpheus-Ensemble des Philharmonischen Orchesters Dortmund (mit historischen Instrumenten) unter der souveränen Leitung von Granville Walker lieferte eine einwandfreie musikalische Grundlage, die allerdings bei Cavalli von vornherein nicht die großartigen tonmalerischen Gestaltungsmöglichkeiten bietet wie es beispielsweise bei Monteverdis großen Opern der Fall ist.

Die Gesangsleistungen müssen als durchweg positiv, wenn auch nicht herausragend bezeichnet werden, allen voran Eric Visser, der die etwas kleinere Rolle des Königs Ariadeno mit vorzüglich kräftiger und klarer Stimmer darbot. Barbara Dobrzanska präsentierte die Erisbe mit kräftiger, manchmal ein wenig zu undifferenzierter Stimme. Sowohl Jeff Martin (Ormindo) als auch Mikael Babajanyan (Amida) agierten sängerisch gut und spielten ihre Verehrer-Rollen ausgezeichnet. Amidas Gattin Sicle wurde von Maria Hilmes mit samtweichem Sopran gesungen. Auch der mit solider Stimme ausgestattete Jeffrey Treganza als Erice zeichnete sich durch sichtbare Spielfreude aus.

Ein begeistertes Publikum in einem bei weitem nicht voll besetzten Haus verfolgte die Aufführung aufmerksam und belohnte alle Beteiligten - einschließlich dem Regieteam - mit lang anhaltendem Applaus. (cd)


Foto: © Thomas M. Jauk