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Fakten zur Aufführung 

DIE SCHÖNE MÜLLERIN
(Franz Schubert)
26. November 2003

Konzerthaus Dortmund

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

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Bühne

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Publikum

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Leidenschaft

Das waren schon ergreifende 75 Minuten, die Matthias Goerne im Konzerthaus bescherte. Dabei wirkte es zunächst sogar etwas verkrampft, wie sich der Bariton am Flügel seines Pianisten Eric Schneider nahezu über den gesamten Zeitraum festklammerte. Opernhafte Gestik ist weiß Gott nicht Goernes Sache - wie wohltuend bei einer Präsentation von Schuberts Liederzyklus "Die schöne Müllerin".

Goerne erzählt die tragische Liebesgeschichte des jungen Müllerburschen voller Leidenschaft. Die schnellen Lieder wie "Ungeduld" präsentiert er in atemberaubenden Tempi. Doch Goernes wahre Stärken liegen in den lyrischen Stücken, das wurde auch an diesem Abend deutlich. Die letzten Nummern ("Trockene Blumen", "Der Müller und der Bach", "Des Baches Wiegenlied") waren eindrucksvolle Zeugnisse seines bis ins Tiefste gehenden Einfühlungsvermögens. Gerade hier kommt Goernes faszinierende Piano-Kultur vollends zur Geltung.

Mit Eric Schneider stand Matthias Goerne ein Pianist zur Seite, der scheinbar problemlos mit ihm harmoniert. Schnörkellos, technisch perfekt und mit der notwendigen Zurückhaltung lässt er den Solisten agieren.

Das Publikum: angetan, ergriffen, standing ovations. Doch, man mag es kaum glauben, selbst gegen Ende dieses wahrlich nicht überlangen Konzertes waren die ersten Seufzer und Blicke auf die Uhr zu registrieren. (cd)


Matthias Goerne