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Fakten zur Aufführung 

MY FAIR LADY
(Frederic Loewe)
7. September 2007
(Premiere: 1.9.07)

Theater Dortmund

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Geschlechterkampf

Schnelllebig ist die Musicalwelt. Ständig werden neue Produktionen auf den Markt geworfen, von denen die meisten über kurz oder lang wieder in der Versenkung verschwinden. Eine der wenigen Ausnahmen: Frederic Loewes „My fair Lady“ – die Großmutter unter den Musicals. Alt zwar, aber dennoch erfrischend lebendig: Das bewies auch Regisseur Michael Jurgons mit seiner Arbeit im Dortmunder Opernhaus. Schwungvoll, mit Witz und Charme, aber nie aufdringlich und reißerisch wird die Geschichte der Blumenverkäuferin Eliza Doolittle erzählt. Henry Higgins, der Sprachforscher, will ihr bekanntlich Manieren beibringen und das Mädchen aus der Gosse in die Oberschicht einführen. Was sich daraus entwickelt? Ein mit Esprit ausgetragener Geschlechterkampf!

Schauplatz ist die hektische Großstadt London. Deren Leben kommt in der Choreographie von Baris Karademir toll rüber - wie auch der Schlager „Hei, heute morgen mach’ ich Hochzeit“. Doch nicht nur die turbulenten Szenen, auch die leisen Seiten gestaltet das Regieteam mit viel Gefühl und Übersicht. Das gesamte Ensemble liefert eine unbändige Spielfreude, der Opernchor glänzt durch seine Beweglichkeit und eine herrlich versnobte Ascot-Gavotte mit atemberaubend fantasievoller Hutmode.

Martina Schilling als schimpfende Eliza Doolittle und Jürgen Uter als grantelnder Higgins ergänzen sich auf das Beste. Tansel Akzeybek schmachtet Eliza als herrlicher Super-Softie an. Sonderpunkte gehen an Andreas Becker als Müllkutscher Alfred Doolittle, Helga Uthmann als spitzzüngige Mrs. Higgins und Johanna Schoppa als blasierte Haushälterin.

Ein rundherum unterhaltsamer Abend also: drei Stunden bei Loewes zauberhaften Melodien, von den Dortmunder Philharmonikern unter Ralf Lange mit süffigem Klang gegeben – die Zeit verging wie im Nu. Musicals wie „My Fair Lady“ werden, wenn sie wie hier gut und professionell gemacht sind, kaum von den Spielplänen verschwinden. (cws)


Fotos: © Stage Picture