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Fakten zur Aufführung 

ARIADNE AUF NAXOS
(Richard Strauss)
16. Februar 2001

Theater Dortmund

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WAGNER ÜBERWINDEN

Höchstes Vergnügen bereitet Ralf Nürnbergers Sicht auf Hofmannsthals/Strauss' "Ariadne" von 1912 im historischen Kontext der Alternative zum damals gängigen "Wagner-Stil": Rezitative, Ariosa, Liedhaftes werden wiederentdeckt; dazu kommt die Reminiszenz an Hoffmannsthals französisch begründete Idee, einen Molière mit einer Kurzoper Strauss' zu kombinieren. Und so gewinnt die Dortmunder "Ariadne" ihren intellektuellen Esprit aus der Mutprobe des Alternativen. da wird ein Werk des Repertoires zur back stage comedy, das Ineinander von Tragödie und Treiben der Komödianten zur Gelegenheit, die Abkehr der Altgewohnheiten plakativ zu demonstrieren.
Renato Uz baut dazu eine karg-aussagekräftige Bühne, auf dem die Protagonisten stilisiert agieren.
Alexander Rumpf gelingt es, mit einem 36köpfigen Orchester sowohl die eher kammermusikalischen Charakteristiken als auch den Eindruck schwelgender Klangfülle intensiv zu vermitteln.
Die Sängerdarsteller leben Konzept und Ambiente genussvoll-distanziert aus. Sie nutzen die Möglichkeiten der ironisierten Distanz und der persönlichen Betroffenheit zu singulären Porträts, weitab sowohl von Klischees als auch von Parodien, stimmlich unbeeindruckt: Sonja Borowski -Tudor als intonations- und höhensicherer Komponist, Sharon Markovich als Strauss-vertraute Ariadne, Paul Lyon mit überwältigender Heldentenor-Attitüde und Ean-Joo Park als Koloraturen auskostende Zerbinetta. Das übrige Ensemble spielt blendend und singt virtuos.
Im eigentümlich opernabstinenten Dortmund applaudierte das "Trotzdem-Publikum" dem igeniösen Bühnengeschehen und strafte den "Dortmund-Malus" Lügen! (frs)