Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

DER JÜNGSTE TAG
(Giselher Klebe)
20. April 2001 (Premiere)

Landestheater Detmold

Points of Honor                      

Musik

musiknote

Gesang

gesangnote

Regie

regienote

Bühne

buehnennote

Publikum

publikumsnote

Chat-Faktor

kwnote


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

EXISTENTIELLE SCHULD

Giselher Klebes wohl bühnenwirksamste Oper realisiert den lakonischen Text existenzieller Unsicherheit von Ödön von Horvath mit kongenialer Musik. Es geht im Jüngsten Tag um den unschuldig-schuldigen "pflichttreuen Beamten" Hudetz, der seinen metaphysischen Tod am Ende im Widerstreit von Lynchjustiz, legaler Gerechtigkeit und Selbstmordgedanken findet.
Johannes Leißner interpretiert Klebes vielgestaltige Komposition interpretierender Klangstrukturen sehr intensiv, gibt den emotional motivierten Solisten jede Chance deklamatorischen Singens.
Das gelingt Yoo-Chang Nah als Hudetz, Dorothea Geibel als seine Frau, Christine Friedek als verursachende Anna, Rainer Weiss als reflektierendem Schwager und Vladimir Miakotine als Vertreter irdischer polizeilicher Gerechtigkeit ganz vorzüglich.
Manfred Kaderek baut eine klar gegliederte Bühne mit dem Orchester hinter einem Gazevorhang und einer teilenden Rampe, die real genutzt wird, aber auch Assoziationen ermöglicht. Die Regie von Johannes Koegl-Dorfs setzt auf intensive Statik, läst Raum für die Wirkungen der gestalteten Klangfarben und lässt dem Publikum viel Raum zur eigenen Reflexion.
Das wie immer fachkundige Detmolder Publikum applaudiert dem intensiven Erlebnis äußerst zustimmend - und feiert den Detmolder Professor Giselher Klebe enthusiastisch, der ebenso angetan ist. (frs)