Fundus   Kommentar    Backstage     Medien     Medientipps     Kontakt     Impressum    Wir über uns  
   Dossier    Kleinanzeigen     Links     Facebook     Partner von DuMont Reiseverlag  
     

Fakten zur Aufführung 

TRISTAN UND ISOLDE
(Richard Wagner)
7. Mai 2006 (Premiere)

Anhaltisches Theater Dessau

Points of Honor                      

Musik

Gesang

Regie

Bühne

Publikum

Chat-Faktor


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


Tickets

(0340) 25 11 333

 

zurück       Leserbrief

Spannung im Verharren

Eine Drehbühne mit rohen Schiffsplanken; Foto-Projektionen der Atlantik-Dünung; ein keltischer Steinkreis: Stefan Rieckhoff schafft eine atmosphärisch-assoziationsreiche Bühne, gibt der schwankenden Drehbühne allerdings zuviel Raum.

Johannes Felsensteins Regie setzt auf Zurückhaltung der Emotionen, sucht die Spannung im Verharren, doch verhindert dieses Konzept jegliche erotische Ausstrahlung, eine Liebesszene in statischer Rückenlage vermittelt weder Ekstase noch Wahn.

Die exzellenten Sänger-Darsteller bemühen sich um intensive Beziehungen mit artifizieller Spontaneität: die Isolde Iordanka Derilovas ist eine blendende Erscheinung, eine Isolde, der man die Rolle als Geliebte auch stimmlich gern abnimmt. Sergey Nayda - indisponiert! - ist als Tristan nicht akzentfrei singend und hat Probleme mit dem Legato. Alexandra Petersamer beeindruckt als ungemein suggestive Brangäne - eine innovativ-mitleidende Brangäne mit emotional-gefühlvollem Mezzo! Marek Wojciechowski gibt dem Marke kraftvolle Bass-Statur und Ulf Paulsen lässt einen ambivalenten Kurwenal aggressiv hören.

Golo Berg bevorzugt mit der Anhaltischen Philharmonie Dessau den differenziert-bombastischen Klang, vermittelt bei aller Kraft aber doch differenzierte Passagen voller Melodik.

Im Dessauer Publikum mischen sich angereiste Alt-Wagnerianer mit jungen, erfahrungshungrigen Opern-Enthusiasten. So entsteht eine beglückende Atmosphäre im Auditorium, das weitab aller Beckmesserei sympathisch zustimmend reagiert. (frs)