|
HOMMAGE
Friedrich Meyer-Oertel "erfindet"
keine neue Tristan-Deutung, Hans-Martin Scholder stellt gerade mal ein
paar Requisiten auf die große Darmstädter Bühne - und auf geht's zur Hommage
an eine große Sängerin:
Susan Owen als Isolde! Es gibt wohl keine der großen Interpretinnen mit
solcher Sanftheit in den kapriziösen Höhen, mit soviel Schmiegsamkeit
in der Stimme und mit einem solch betörenden Timbre. Dazu gelingt es Susan
Owen, sowohl die Liebe Isoldes als auch ihre Todessehnsucht auf der Bühne
intensiv zu vermitteln. Dementsprechend wird sie vom Publikum gefeiert;
das aber auch die Leistungen des kompetenten Ensembles honoriert. Raimo
Sirkiäs Tristan kommt baritonal daher, wirkt wie eine Folie für die expressive
Isolde!
Mit Stefan Blunier stand Darmstadts neuer GMD am Pult (als Nachfolger
Marc Albrechts) und er entwickelt mit dem sensiblen Orchester des Staatstheaters
einen unpathetischen, dafür sehr luziden Wohlklang, der mit Susan Owens
Gesang hervorragend harmoniert. (frs)
|
|