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Fakten zur Aufführung 

MARIA DE BUENOS AIRES
(Astor Piazzolla)
11. Februar 2006
(Premiere: 26.11.05)

Hessisches Staatstheater Wiesbaden
(Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus)

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Mysteriöser Tango

Piazzollas faszinierender Tango Nuevo wird von Christoph Stiller mit einem authentisch aufspielenden Musikerensemble mit Rhythmik und Harmonie in elegischer Grundstimmung präsentiert. Allerdings werden durch aufdringliche Amplifikation Melancholie und Trauer eher nivelliert als „verstärkt“.

Die Regie Ben van Cauwenberghs betont das Choreographische, fokussiert auf die magischen Elemente christlicher Rituale, kombiniert sie mit Archetypen argentinischer Volksmythen, verlegt die faszinierend-geheimnisvolle Reinkarnation Marias ins Psychoanalytische – und verzichtet damit auf das Unbegreifliche des Mythos.

Die leere Bühne mit den Musikern auf Hubpodien und einer imaginativen Spiegelwand als Bühnenabschluss (Dorin Gal) bei kalkuliert-stimulierenden Lichteffekten setzt beeindruckende gleichnishafte Akzente.

Marcela Arroyo gibt der Maria gefühlvoll Stimme; Gabriel Sala spricht als Duende ein melodisch-bezwingendes Kunst-Spanisch; Giorge Martin intoniert die Rollen des bedrohenden sozialen Umfelds sonor-hintergründig-gefährlich. Die brisanten Wechsel rezitativer und arioser Passagen, phrasierend-intensiven Sprechgesang mit den choreographischen Herausforderungen zu integrieren: das erregt Gefühle der Hochachtung! Das Wiesbadener Corps de Ballet fasziniert mit kontrolliert-phantastischer Körpersprache, Star ist Rosa Romeros getanzte Maria: eine Ballerina mit unwiderstehlicher Ausstrahlung – und dazu mit elegisch-emotionaler Sprech-Attitüde: großartig!

Für das Darmstädter Publikum ist das dreimalige Gastspiel des Wiesbadener Balletts ein Highlight: ein vollbesetztes Haus, intensive Stimmung, aufgewühlte Gefühle, langanhaltend-bewundernder Beifall. (frs)