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Fakten zur Aufführung 

IPHIGENIE EN AULIDE
(Christoph Willibald Gluck)
31. März 2006 (Premiere)

Staatstheater Darmstadt

Points of Honor                      

Musik

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Anfänge der Zivilisation

Es ist eine Zeitreise in die Galaxy - die filmbekannte Zukunft als Blick in die Anfänge der Zivilisation, in das Entstehen humaner Ethik. Philipp Kochheim vertraut den Mythen, dekonstruiert nicht, versetzt schlüssig in räumliche Distanzen, die zugleich zeitliche sind: dialektisch mit philosophischem Tiefgang.

Thomas Grubers Bühne erstrahlt - wie das neue Darmstädter Foyer - in galaktischem Weiß, konzentriert die Handlung auf die rationalen Emotionen der verzweifelt nach menschlichen Lösungen Suchenden. José Manuel Vázquez erfindet attraktive Science-Fiction-Kostüme, ergänzt archaische Urwesen als Kontrast.

Katrin Gerstenberger setzt ihre ausdrucksstarke Stimme als kämpferische Clytemnestre grandios ein; Tito You bringt die Seelenqualen Agamemnons bewegend zum Ausdruck; Mark Adlers Achill besticht durch energische Attacken; und Susanne Serfling gibt der Iphigenie beseelte Qualität. Das Darmstädter Ensemble singt auf höchstem Niveau!

Unter dem vorzüglich agierenden Stefan Blunier lässt das agile Orchester das Staatsorchester Darmstadt faszinierend lebendig-emotionale Gluck-Musik hören; es wird permanent erlebbar, was Glucks "Opern-Reform" ausmacht.

Das Darmstädter Publikum ist ohnehin beglückt vom Fortgang der Theater-Restauration, reagiert begeistert auf die grandiose Aufführung, schafft eine konzentrierte Opern-Atmosphäre - wenn da nicht der hemmungslos bellende Huster in Reihe 13 wäre, der durch keine Bemühungen von seinem rücksichtslosen Tun abzuhalten ist. (frs)


Fotos: © Barbara Aumüller