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Fakten zur Aufführung 

MADAME BUTTERFLY
(Giacomo Puccini)
31. Mai 2003

Landestheater Coburg

Points of Honor                      

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Tragisch

Die Coburger "Butterfly"-Inszenierung Detlef Altenbecks ist bestimmt durch beklemmende Tragik. Da ist nichts von sentimentaler Pose, aber auch nichts von antiamerikanischer Agitation. Butterfly ist vielmehr das ausweglose Opfer kultureller Dissonanzen. Die fast requisitenfreie Bühne mit weißen beweglichen Transparentwänden und großen japanischen Schriftzeichen (leider ohne "Übersetzung" im Programmheft) von Manfred Dittrich unterstreicht die Zeitlosigkeit des Dramas.

Dem Orchester des Landestheaters Coburg gelingt unter Alois Seidlmeier eine nachdenkenswerte Interpretation der durchaus vielfältigen Puccini-Vorgaben.

Mit Stefanic Smits ist eine introvertierte Butterfly zu erleben, die sowohl darstellerisch den Wechsel von begeisterter Liebe zur letzten Konsequenz eindrucksvoll bewältigt als auch stimmlich die Nuancen des tragischen Ablaufs mit blühendem Sopran vollendet interpretiert. Dagegen wird der Pinkerton Björn Arvidssons recht unbeweglich, auch der Stimme fehlt das tenorale Legato. Mit William Wilson ist ein sonorer Sharpless und mit Petra Gruber eine eher unauffällig-klangschöne Suzuki zu hören, Stephan Klemm gibt dem Bonzo bullige Statur. Der Chor (Stefan Meier) gibt den fast altgriechisch-wirkenden Kommentar mit herrlichem Wohlklang voller tragischer Gebundenheit.

Im atmosphärisch dichten Coburger Theater (175 Jahre alt) geht das Publikum aus der Region auf das reflektiert-kompetente Angebot nachhaltig ein; man spürt: hier kann ein Publikum "seinem" Theater vertrauen! (frs)


Foto: © Rolf Schneider