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Tragisch
Die Coburger "Butterfly"-Inszenierung Detlef Altenbecks ist bestimmt durch
beklemmende Tragik. Da ist nichts von sentimentaler Pose, aber auch nichts
von antiamerikanischer Agitation. Butterfly ist vielmehr das ausweglose
Opfer kultureller Dissonanzen. Die fast requisitenfreie Bühne mit weißen
beweglichen Transparentwänden und großen japanischen Schriftzeichen (leider
ohne "Übersetzung" im Programmheft) von Manfred Dittrich unterstreicht
die Zeitlosigkeit des Dramas.
Dem Orchester des Landestheaters Coburg gelingt unter Alois Seidlmeier
eine nachdenkenswerte Interpretation der durchaus vielfältigen Puccini-Vorgaben.
Mit Stefanic Smits ist eine introvertierte Butterfly zu erleben, die sowohl
darstellerisch den Wechsel von begeisterter Liebe zur letzten Konsequenz
eindrucksvoll bewältigt als auch stimmlich die Nuancen des tragischen
Ablaufs mit blühendem Sopran vollendet interpretiert. Dagegen wird der
Pinkerton Björn Arvidssons recht unbeweglich, auch der Stimme fehlt das
tenorale Legato. Mit William Wilson ist ein sonorer Sharpless und mit
Petra Gruber eine eher unauffällig-klangschöne Suzuki zu hören, Stephan
Klemm gibt dem Bonzo bullige Statur. Der Chor (Stefan Meier) gibt den
fast altgriechisch-wirkenden Kommentar mit herrlichem Wohlklang voller
tragischer Gebundenheit.
Im atmosphärisch dichten Coburger Theater (175 Jahre alt) geht das Publikum
aus der Region auf das reflektiert-kompetente Angebot nachhaltig ein;
man spürt: hier kann ein Publikum "seinem" Theater vertrauen! (frs) |
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