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Fakten zur Aufführung 

GÖTTERDÄMMERUNG
(Richard Wagner)
12. April 2004 (7. Zyklus)

Theater Chemnitz

Points of Honor                      

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"Zeitlos"

Das wahrhaft "zeitlose" Dekor - dunkle leere Bühne mit wenigen Elementen und Versenkungen unter einem schwebenden überdimensionalen Ring - von Wolfgang Bellach sowie die Inszenierungsidee mit der wiedergewonnenen Einheit von Zeit und Raum am nachdenkenswerten Schluss und wenig Aktionen auf der Bühne (Regie Michael Heinicke) machen den nicht enden wollenden Erfolg des Chemnitzer Rings aus. Beim 7. Zyklus nach 1990 feiert ein weitangereistes kundiges Publikum im total ausverkauften Haus Solisten und Orchester mit langanhaltenden Ovationen.

Jürgen Freier zelebriert einen resignierten Alberich, Yue Lin gibt den intriganten Hagen stimmlich differenziert, John Treleaven wirkt beengt, lässt erst im Todesmonolog Siegfrieds die faszinierenden Möglichkeiten seiner metallischen Stimme voll zur Geltung kommen, ähnlich geht es der fulminanten Susan Marie Pierson, die erst im Finale einer erkennenden Brünnhilde mit ihrem voluminösen Sopran Statur auf allerhöchstem Niveau verleiht - beim leidenschaftlichen Schlussapplaus ist die sympathische Amerikanerin vom Glücksgefühl des Gelingens überwältigt.

Donna Morlin hat als Norn, Rheintochter und Waltraude viel zu tun, bewältigt ihre Aufgaben mit Bravour, und Astrid Webers Gutrune, Dietrich Grevens Gunther sowie Regine Köbler, Birgit Beckherm und Kerstin Randall geben einen wunderbaren Eindruck der Leistungsfähigkeit des exzellenten Chemnitzer Ensembles.

Niksa Bareza vermeidet mit der klangstarken Robert-Schumann-Philharmonie das übersteigerte Pathos, gerät dabei allerdings in retardierende Phasen, verliert die Spannung, um im dritten Akt das Tempo anzuziehen und eine bemerkenswert differenzierte Interpretation der überwältigenden Komposition abzuliefern. (frs)






Fotos: © Dieter Wuschanski